Tiergestützte Pädagogik


mit unseren Pädagogik-Begleithunden Hanni und Wilma

» Der junge Mensch braucht seinesgleichen - nämlich Tiere, überhaupt Elementares: Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne dies alles aufwachsen lassen, mit Stofftieren, Teppichen, auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernt. «

Alexander Mitscherlich

Seit Juli 2020 wird in unserer Kita unsere Pädagogik-Begleithündin Hanni in der Rabengruppe und bei den Vorschulkindern aus allen Gruppen eingesetzt.

Im August 2023 hat Wilma ihre Ausbildung zum Pädagogik-Begleithund abgeschlossen und darf seit Oktober 2023 die Kinder der Rabengruppe an zwei Tagen begleiten.

Kinderzeichnung Kinderzeichnung

KA1 468

Mensch-Hund-Team Sonja und Hanni

Hanni ist eine Havaneser-Hündin und wurde im April 2019 geboren. Sie wuchs bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern in einer Familie mit Kindern auf. Wichtig war, dass sie besonders in der Prägungsphase viele Erfahrungen mit der belebten und unbelebten Umwelt machen durfte. Sie lernte schon früh Menschen aller Altersklassen, Tiere, Geräusche und Situationen im Alltag kennen. Als Welpe durfte sie bereits im Rahmen der Sozialisierung immer wieder über einen kurzen Zeitraum die Kinder der „Villa Kunterbunt“ besuchen. So wurde sie langsam mit den Geräuschen, Gerüchen, Eindrücken und Situationen in einer KiTa vertraut gemacht. Vom Charakter her ist Hanni freundlich, zutraulich, lustig und lässt sich gerne und lang streicheln. Sie liebt besonders den Umgang mit Kindern und älteren Menschen.

Sonja Wöhrle ist von Beruf staatlich anerkannte Erzieherin und hat im April 2021 die Weiterbildung zur zertifizierten Fachkraft für professionelle tiergestützte Intervention (ISAAT) abgeschlossen. Mit Hanni hat sie zudem im Jahr 2020 die Ausbildung zum „Einsatzteam für tiergestützte Intervention mit Hund“ am Institut „Tiere im Einsatz“ in Schongau absolviert.
Hanni lebt seit Juli 2019 in ihrer Familie. Die Versorgung von Hanni liegt in ihrer Verantwortung. Ebenso obliegt ihr die Verantwortung für eine art- und tierschutzgerechte Haltung sowie dem Gesundheitszustand des Hundes und sie verfügt durch die umfangreichen Aus- und Weiterbildungen über fachspezifische Kenntnisse der Bedürfnisse, Signale und Stresssymptome des Hundes. Hanni wird nur in ihrem Beisein bei den Kindern eingesetzt. Zur Qualitätssicherung des hundegestützten Einsatzes werden regelmäßige Nachprüfungen des Mensch-Hund-Teams durchgeführt.

Einsatz in unserer Kita

Freispiel
Hanni wird bei uns zum einen in der Rabengruppe im Freispiel eingesetzt.
Im Freispiel findet eine freie Interaktion statt. Die Kinder wie auch Hanni können selbst entscheiden, ob sie den Kontakt zueinander suchen möchten oder nicht. Hanni genießt es meist, von den Kindern gekrault zu werden, tröstet bei Tränen, spielt mit den Kindern mit eigens gebasteltem Spielzeug, oder wirkt einfach beruhigend, indem sie friedlich schläft. Hier findet kein gezielter Einsatz statt. Hanni ist Teil der Gruppe und hält sich frei im Raum auf, oder sie kann sich in der „Hanni-Ecke“ zurückziehen. Die „Hanni-Ecke“ ist durch ein Holzgitter mit Schlupfloch von den Kindern abgetrennt. Hier befinden sich eine überdachte Hundebox, ihr Körbchen, Spielzeug und ihre Wasserschüssel. Fast immer zieht es Hanni jedoch vor, sich mitten unter die Kinder zu mischen. Falls es ihr doch einmal zu viel wird, steht auch im Büro ein Körbchen für sie bereit.

Gelenkte Interaktionen
Hanni wird auch gezielt bei gelenkten Interaktionen in Kleingruppen eingesetzt. Diese werden meist nach einem ähnlichen Schema durchgeführt. Die Methode der Ritualisierung dient dabei den Kindern und auch dem Hund als Sicherheit und Orientierung. Dabei können die Praxiseinheiten aktiv mit Hund stattfinden, passiv, das heißt, der Hund befindet sich im Raum, wird aber nicht direkt mit einbezogen, oder ohne Hund, jedoch mit Hundebezug. Hier kommt auch oft unsere Kuscheltier- Hanni zum Einsatz.

 

 

Sonja Wöhrle (stellvertretende Leitung, zertifizierte Fachkraft für professionelle tiergestützte Intervention (ISAAT), Erzieherin Rabengruppe) mit Pädagogikbegleithündin Hanni

Mensch-Hund-Team Isabell und Wilma

Wilma wurde am 11. September 2021 in einer vom VDH anerkannten Zuchtstätte in Sachsen geboren. Neben ihr erblickten vier weitere Welpen das Licht der Welt und wuchsen dort bei ihrer Mutterhündin auf. In der Zuchtstätte wurde besonders darauf geachtet, dass die Welpen sich mit anderen Tieren, Menschen und vor allem Kindern vertraut machen können. Außerdem sollte Wilma früh viele positive Erfahrungen mit der belebten und unbelebten Welt sammeln. Als Welpe durfte Wilma minutenweise im Rahmen der Sozialisation und Habituation mit in die Villa Kunterbunt und wurde an die Gegebenheiten vor Ort und die Kinder gewöhnt. Wilma konnte so bereits in der Prägephase viele grundlegende Erfahrungen mit den Kindern sammeln, sodass sie zu einer interessierten und feinfühligen Hündin heranwuchs. Wilma ist eine sehr kontaktfreudige, anhängliche und offene Hündin, geht stets freundlich auf Menschen zu und ist gerne überall dabei. Man könnte meinen, Wilmas Motto lautet: „Dabei sein ist alles“. Wilma ist sehr neugierig und selbstbewusst. Trotz ihres großen Selbstbewusstseins ist sie sehr vorsichtig. Wilma erhält gerne Aufgaben und liebt Suchspiele, wobei ihre Nase zum Einsatz kommt. Außerdem liebt sie jegliches Leckerli.

Isabell Müller ist staatlich anerkannte Erzieherin und arbeitet seit November 2020 in der Kindertagesstätte Villa Kunterbunt. Dort ist sie als Gruppenleitung in der Rabengruppe tätig. Im April 2023 hat sie die Ausbildung zur Fachkraft für die tiergestützte Intervention (ISAAT) erfolgreich am Institut für „Tiere im Einsatz“ in Schongau absolviert. Daraufhin folgte die Ausbildung mit Wilma und im August 2023 haben die beiden die Ausbildung zum „Einsatzteam für die tiergestützte Interaktion“ erfolgreich abgeschlossen. Seit Oktober 2023 begleitet Wilma Isabell Müller in ihrer Arbeit als Erzieherin und Fachkraft. Wilma lebt seit November 2021 bei Isabell Müller und deren Fürsorge liegt in deren Verantwortung. Die Stress- und Beschwichtigungssignale von Wilma können durch die umfangreiche Ausbildung jederzeit erkannt und Stress seitens des Hundes somit präventiv verhindert werden.

Freie Interaktion im Freispiel

Wilma wird ausschließlich in der Anwesenheit von Isabell Müller eingesetzt. Sie wird an zwei Tagen in der Woche für maximal zweieinhalb Stunden in der Rabengruppe und im Rahmen der freien Interaktion eingesetzt. Hier können sich sowohl die Kinder, als auch Wilma jederzeit zurückziehen und den Kontakt zueinander selbstständig auf- oder abbauen. Wilma hat in der Gruppe ihren eigenen Rückzugsort mit einem Hundebett, ihrer Decke, Spielzeug und ihrem Wassernapf, welchen sie jederzeit aufsuchen kann. Sie begleitet den Morgenkreis, legt sich während dem Spiel zu den Kindern dazu und beobachtet sehr gerne das Geschehen. Die Kinder genießen es, mit Wilma gemeinsam auf dem Spieleteppich zu sitzen und sie zu streicheln oder sie einfach nur in ihrem Tun zu beobachten.

Gelenkte Interaktion

Am Anfang jedes neuen Kindergartenjahres begleiten Isabell Müller und Wilma die Eingewöhnung der neuen Kindergartenkinder. Hier wird Wilma in Kleingruppen gezielt eingesetzt. Das Projekt „Achtsames Kennenlernen zwischen einer Hündin und Eingewöhnungskindern“ fand dieses Jahr bereits zum zweiten Mal statt. Durch die Angebote mit Wilma in der Eingewöhnungszeit werden die Kinder dabei unterstützt, Kontakte zu knüpfen. Durch die Vorfreude und die Motivation auf das Tun mit Wilma kann der anfängliche Trennungsschmerz verringert werden. Außerdem wird der Grundstein für ein harmonisches Miteinander zwischen Hund und Kind gelegt.
Da sich die Gegebenheiten und das soziale Konstrukt besonders in der Eingewöhnungszeit am Anfang jeden Jahres aufs Neue ändern, ist dafür zu sorgen, dass sich Hund und Kind möglichst achtsam kennenlernen und an die neuen Strukturen gewöhnen können.

Ziele der Tiergestützten Pädagogik

Durch den Kontakt mit unseren Pädagogikbegleithunden Hanni und Wilma werden die Kinder in vielfältiger Weise gefördert und gefordert. Die Ziele der tiergestützten Pädagogik in unserer Kindertagesstätte sind:

 

Sozialkompetenz und Empathie

  • Kontaktaufnahme zum Tier fällt oft leichter
  • Durch Tierkontakt automatisch Kontakt zu anderen Kindern und zu den pädagogischen Fachkräften
  • Vermeidung von Isolation und Einsamkeit
  • Rücksichtnahme wird gefordert und gefördert
  • Übernahme von Verantwortung
  • Grenzen wahrnehmen, einfordern und setzen
  • Einhaltung von Regeln
  • Das Tier gibt direkt klare Rückmeldung auf das gezeigte Verhalten
  • Schulung der Kooperationsfähigkeit
  • Gutes Gruppenklima

 

Emotionale Kompetenz

  • Emotionale Ausdrucksfähigkeit
  • Impulskontrolle und Frustrationstoleranz
  • Wohlbefinden steigern
  • Sich angenommen fühlen
  • Geborgenheit und Wärme erleben
  • Zuneigung erfahren
  • Nähe zulassen, positiver Körperkontakt
  • Vertrauen und Bindung aufbauen
  • Ängste abbauen

 

Stärkung des Selbstbewusstseins

  • Die Kinder erfahren Unvoreingenommenheit durch das Tier
  • Aufgaben übernehmen und meistern
  • Selbstwirksamkeit erfahren
  • Zuneigung des Tieres gewinnen steigert das Selbstwertgefühl

 

Kommunikation und Sprache

  • Freies Sprechen und Sprechfreude wird angeregt
  • Erweiterung der kommunikativen und interaktiven Möglichkeiten und Fähigkeiten
  • Sprachhemmung verlieren - das Tier wertet Sprache nicht und versteht das Kind durch Körpersprache
  • Tier fungiert als „Eisbrecher“ und „Türöffner“

 

Motivation

  • Intrinsische Motivation – die Handlung erfolgt um ihrer selbst willen
  • Tiere bieten einen hohen Aufforderungscharakter
  • Höhere Motivation an Angeboten, wenn das Tier daran teilnimmt
  • Allgemein höhere Motivation am KiTa-Besuch

 

Wahrnehmung

  • Achtsamkeit
  • Koordination
  • Taktile, visuelle, olfaktorische und auditive Förderung der Wahrnehmung

 

Motorik

  • Förderung der Bewegungsfreudigkeit
  • Bewusstes Koordinieren der Motorik
  • Körpersprache wahrnehmen und trainieren durch analoge Kommunikation
  • Bewegungsabläufe trainieren, z. B. durch Ballspiele
  • Schulung der Feinmotorik, z. B. durch Leckerli-Gabe mit Grillzange oder Hundespielzeug basteln

 

Kognition/Lernen

  • Stimulation der Merkfähigkeit
  • Verbesserung der Konzentration
  • Steigerung der Aufmerksamkeit
  • Vermittlung von Fachwissen
  • Adäquater Umgang mit Hunden lernen

Einsatzhäufigkeit und -begrenzung

Gemäß der Empfehlung der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz werden Hanni und Wilma maximal drei Mal wöchentlich und zeitlich begrenzt für höchstens 3 Stunden am Tag bei den Kindern eingesetzt. Zeigt ein Hund Stresssignale, hat dies einen Einsatzabbruch zur Folge. Auch bei fehlender Motivation, Krankheit, nicht bestandener Nachprüfung oder hohem Alter werden Hanni und Wilma nicht mehr in der Einrichtung eingesetzt.

Hygienische Voraussetzungen

Hanni und Wilma wurden gegen die häufigsten Infektionskrankheiten entsprechend der Empfehlung der ständigen Impfkommission nachweislich geimpft. In regelmäßigen Abständen werden sie mit geeigneten Präparaten entwurmt bzw. eine Kotuntersuchung auf Parasiten veranlasst. Die Entwurmung bzw. Kotuntersuchung wird dokumentiert und kann jederzeit eingesehen werden. Zudem werden Hanni und Wilma täglich auf Ektoparasiten wie Flöhe, Zecken etc. untersucht und gegebenenfalls in Absprache mit dem Tierarzt behandelt.

Kontakt / Adresse

Schleifweg 8, 87452 Altusried

Email: info@kita-altusried.de

Fax: 08373 - 921509

Telefonische Erreichbarkeit Büro und Verwaltung:

Tel. 08373 - 7145

Montag bis Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr

Dienstag zusätzlich von 14.00 bis 16.00 Uhr

 

Telefonische Erreichbarkeit in den Gruppen:

Eulengruppe: 08373 - 9238875

Wichtelgruppe: 08373 - 921513

Rabengruppe: 08373 - 9238873

Spatzengruppe: 08373  - 9238874

Regenbogengruppe: 08373 - 9873054

Langstrümpfe: 08373 - 9222034

Öffnungszeiten

Alle Kindergartengruppen haben Montag - Donnerstag von 7 bis 16 Uhr und am Freitag von 7 - 14 Uhr geöffnet. In der Hortgruppe sind wir Montag - Donnerstag von 7 bis 16 Uhr, am Freitag von 7 - 15 Uhr für unsere Schulkinder da.

Wir bitten Sie, die Kinder morgens bis spätestens 9 Uhr und nachmittags ab 14 Uhr in den Kindergarten zu bringen. Aus Sicherheitsgründen schließen wir außerhalb der angegebenen Zeiten die Haustüre ab.

Bitte halten Sie die Abholzeiten ein. Ihr Kind freut sich auf Sie!

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